Aber nun zum Spiel, welches problemlos von CD gespielt werden kann, aber zum Abspeichern der Optionen und Rekorde auf Festplatte kopiert werden sollte (ca. 2,2 MByte). Einfaches kopieren genügt. Keine zu installierenden Fonts, Libraries oder Assigns - ganz so, wie man es mag. Und es läuft auch noch einfach so auf Anhieb von der WB aus, selbst, wenn man eine Grafikkarte besitzt.
Unterstützt wird diese allerdings nicht speziell, dafür begnügt sich XTR schon mit den Standard-Grafikchips (OCS). Mit nur 2 MBytes Chipram läuft es auch, allerdings mit eingeschränkter Musik. Mindestvorraussetzung ist (auch von der Geschwindigkeit her) ein 68020-Prozessor, meine Mindest- empfehlung ist allerdings ein 25 MHz-68030 oder besser noch ein 50MHz-030. Mit 040`ern und 060`ern sollte es keine Probleme geben.
Ein hammerharter Soundtrack und knallbuntes Design begrüssen den frischgebackenen XTR-Spieler. Im Hauptmenü kann man zwischen den `Main Options`, den `Set-Up Options`, den `Link-Up Options`, dem `Save Setup` und `Quit` wählen, welches einen tatsächlich wieder auf die Workbench zurückbefördert.
Bei den `Set-Up Options` kann man die Runden pro Strecke, Soundeffekte und Musik ein-und ausschalten, Waffen aktivieren und den menschlichen Autos die selben Eigenschaften verschaffen (was bei mehreren Spielern sicherlich fairer ist).
Mit den `Link-Up Options` kann man zwei Rechner per Nullmodem-Kabel verbinden und sich so mehrere Spieler sehr komfortabel miteinander messen.
Doch nun zu den `Main Options`, wo zuerst einmal zwischen 1 bis 4-Spieler- Modus gewählt werden kann. Danach kann man sich entweder für `Cup Race`, `Season Race` oder `Single Race` entscheiden, ab 2 Spielern kommt noch der `Death Match`-Modus hinzu.
Beim `Cup Race` kann man einen von drei Cup`s fahren, bei denen man in jeder Runde unter den ersten drei Fahrern sein muß, um sich für die nächste Strecke zu qualifizieren.
Beim `Season Race` kann man einen Grandprix fahren, bei dem man, egal mit welcher Platzierung, alle Runden fahren kann und je nach Position jeweils Punkte bekommt, die nach der letzen Strecke zusammengezählt werden. Ziel ist es unter die ersten drei zu kommen bzw. natürlich Erster zu werden.
Eine Besonderheit bei diesem Modus ist es, daß man mit einem vergleichsweise schwachem Fahrzeug startet und ab und zu auf der Strecke verteilte (und versteckte) Gold-und Silbermünzen sammeln muß, damit man vor Antritt der nächsten Runde `aufrüsten` kann. Es stehen bessere Bremsen, Motoren und Reifen für das nötige Kleingeld bereit, sogar Zusatzpunkte sind käuflich erwerbbar.
Wenn man zu wenig sammelt, kann man später nicht mehr mit den anderen Autos mithalten. Wenn man zuviel sammelt, kann man sich nicht gut platzieren. Je besser die Position pro Strecke ist, umso mehr Geld bekommt man auch als Siegprämie.
Im `Single Race` kann man jede Strecke einzeln antesten und üben. Genau, wie beim `Cup Race` ist vor dem Rennen die Motorstärke wählbar, nämlich: `Three Wheeler`, `2.0 Fuel Injection` oder `Turbo Nutter`.
In allen Modi kann man zwischen acht sehr unterschiedlichen Fahrzeugen, wie z.B. Polizeiauto, Ferrari oder Käfer, seinen Favoriten wählen. Den Autos sind automatisch spezielle Fahrer zugeordnet, so daß man sich auch bei Ergebnistabellen immer über seine Identität im Klaren ist.
Okay, das waren die unterschiedlichen Spielmodi, doch nun zum Spiel selbst. Die Sicht des Autos entspricht der `Lotus-Perspektive`, also von hinten. Die Grafik wird von einer sehr flexiblen Grafik-Engine gemanagt, die im Chunky-Pixel-Verfahren eine 3-Dimensionale Landschaft erzeugt, wie schon die seligen DUMM-Klones. Bei mehr als einem Spieler wird der Bildschirm horizontal geteilt, wenn es sein muß in bis zu vier Teile.
Nach dem Druck auf ESCAPE öffnet sich ein weiteres Menü, in dem man u.a. Frame-Rate, Kamerasicht, Bildschirmgröße und Pixelhöhe-und Weite beeinflußen kann. Ein gesplitteter Bildschirmteil kann auch einer zusätzlichen `Kamera` vorbehalten werden, deren Verhalten und Sicht man ebenfalls konfigurieren kann.
Zum Vergleich: auf einem Amiga mit 68030/25 MHz muß der Bildschirm für eine 1x1-Pixelauflösung und guter Spielgeschwindigkeit etwas verkleinert werden. Zwei Spieler können im 2x1-Modus spielen, drei müssen sich mit dem 2x2-Modus begnügen. Bei einem 68030/50 MHz können zwei Spieler sogar im 1x1-Modus spielen und drei im 2x1-Modus.
Kleiner Tip am Rande: Im Falle eines Falles sieht 2x1 besser aus, als 1x2.
Aber alles eben genannte und noch soviele Optionen nutzen überhaupt nichts, wenn das Spiel keinen Spaß macht. Ich kann vorweg schon sagen: XTR macht Spaß!
Viele Unterschiedliche Strecken in sechs verschiedenen Umgebungen bzw. Grafikstilen bieten eine Menge Abwechslung, die Computergegener sind sehr knackig und tausend unvorhersehbare Situationen und viele nette Gimicks bringen echte Spielfreude - ganz besonders mit zwei oder drei menschlichen Mitstreitern bzw. Gegnern, wofür ich insbesondere den `Season Race` empfehlen kann.
An unterschiedlichen Streckenarten stehen `Floating City` zur Verfügung, mit einem Science Fiction-Design (bis auf am Rand sitzende Hähne, die man auch umnieten kann).
Dann gibt es noch `Forbidden Castle` im Burg-Outfit, in dem besonders plötzlich an Ketten herunterstürzende Steinblöcke fies sein können.
In `Grasslands` gibt es schöne Strecken durch die freie Natur, `Road Circuits` läßt etwas mehr Formel 1-Atmosphäre aufkommen, in `Toxic Refinery` fährt man durch giftig erscheinende Industriegebiete und `Tropical Islands` gibt Südsee-Feeling, obwohl man hier das Badengehen vermeiden sollte.
Überall gibt es spezielle Zusatzobjekte, wie explosive Tonnen, oder bremsend wirkende Zuschauer und natürlich versteckte Abkürzungen, Turbo-und Sprungstreifen usw. usf.
In der Nähe der Ziellinie kommen auch noch gelb (wenn aktiv) leuchtende Fragezeichen hinzu, die der Waffen-Option bei dem `Set-Up Options`-Menü eine tiefere Bedeutung verleihen. Wenn man über sie hinwegfährt, erhält man nach dem Lotterieprinzip eine von mehreren Waffen, mit denen man seine Gegner behindern oder außer Gefecht setzen kann.
Bananenschalen zählen ebenso dazu, wie unterschiedliche Granaten, Minen, Raketen, Turbos und sogar ein Schaf (a la `Worms`), welches dann ebenfalls über die Strecke saust und irgendjemanden explodieren läßt.
Darauf basiert auch der oben erwähnte `Death Match`-Modus, der auf unterschiedlichen `Arenen` die Bekämpfung eines anderen menschlichen Mitspielers zum Ziel hat. Zahlreiche Fragezeichen bieten dazu Möglichkeiten zur Genüge. Eigentlich ist das schon ein eigenes Spiel im Spiel.
Da kommt wirklich keine Langeweile auf, aber vielleicht bei manchen einsamen Spielern doch Frust? Denn XTR ist schwer. Die Computergegner sind unglaublich stark, wirken am Anfang nahezu unbesiegbar und erst mit einiger Erfahrung kann man, immer noch mit Glück, erfolgreich gegen sie antreten.
Ich kann außer üben nur empfehlen, mehrere Freunde einzuladen, mit denen man sich beim `Season Cup` ja immerhin einen spannenden Kampf um die letzten Plätze liefern kann.
Die von vielen Spielern bemängelte (zu) hohe Spielstärke der Computer- gegner hatte nach dem originalen Herauskommen des Spieles später ein Update der Programmierer von Silltunna Software zur Folge, das außerdem neue Streckenstile, Strecken, Cups, einen Editor und vieles mehr beinhaltete. Ob man von der CD-Version updaten kann, wage ich aber zu bezweifeln.
Die Grafik ist im 1x1-Modus sehr gut: detailliert, bunt, hübsch und abwechsungsreich. Die Soundeffekte sind auch sehr gut, die Musik ist gewöhnungsbedürftig und eher nervig beim Fahren, obwohl mehrere unterschiedliche Module bzw. Stilrichtungen gewählt werden können.
Alles in allem also ein sehr gutes und interessantes Stücken Vollwert-Soft auf der AMINET, das allen Freunden dieses Genres viel zu bieten hat. Etwas Bonus-PD ist im Preis sozusagen inbegriffen. ;)
| Spiel: | XTreme Racing (Aminet 18) | Hersteller: | Silltunna SW |
| Genre: | Autorennen | Version: | 1.01 |
| Preis: | 25 DM zzgl. Versandk. | Bez.Quelle: | Schatztruhe GmbH |
| Festplattenspielbar? | JA | ||
| Exit zur Workbench? | JA | ||
| Grafik | 1 | | |
| SoundFX | 1 | ||
| Musik | 3 | ||
| Spielbarkeit | 1 | ||
| Spielspaß | 2 | ||
| Preis-/Leistung | 1 | ||
| Gesamt | 1 | ||
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